Fachdiskussion über den Nutzen von Hauswurfsendungen

Am 2. Juni veranstaltete der ZAW gemeinsam mit dem bvdm, BVDA, DDV, HDE und VDP einen Online-Dialog zum Wert der Werbepost und diskutierte mit Gegnern und Befürwortern der Einschränkung der Rechtslage hin zu einem Opt-in-Modell.

An der von rund 180 Teilnehmern verfolgten virtuellen Diskussionsrunde nahmen von Seiten der Werbewirtschaft Dr. Ralph Dittmann, Geschäftsführer der WKS Druckholding, Martin Jacobi, Vizepräsident REACH, Deutscher Dialog Marketing Verband sowie Prof. Dr. em. Hans-Peter Schwintowski, Wirtschaftsrecht (Berlin) teil. Diese warnten ausdrücklich vor den negativen Effekten einer Einschränkung dieser im Übrigen auch von politischen Parteien und Vereinen verwendeten Hauswurfsendungen. Die große Mehrheit der Haushalte stünde dem Empfang dieser Postsendungen positiv oder neutral gegenüber und bringe bewusst keinen Aufkleber als Sperrvermerk an ihrem Briefkasten an. Die Zahlen zeigten deutlich, dass die Prospektbewerbung in vielen Fällen zum Kauf des beworbenen Produktes führe. Kaufimpulse würden oft gerade erst durch die flächendeckend verteilten Sendungen geweckt.

Die Initiative „Letzte Werbung“, die eine Gesetzesänderung befürwortet, wurde durch Sebastian Sielmann und Prof. Dr. Stefan Ansgar Gäth, Abfall- und Ressourcenmanagement, Universität Gießen vertreten. Beide kritisierten den aus ihrer Sicht unnötigen Ressourcenverbrauch und warben für ihr Modell, wonach dem Empfang ausdrücklich zuzustimmen sei. Sie mussten in der Diskussion allerdings einräumen, dass einige der von ihnen verwendeten Aussagen, so etwa zur Baumfällung für die Papierproduktion, nicht der Realität entsprächen, sondern als überspitztes Bild zu verstehen seien. Zudem erwies sich im Laufe der Diskussion die von der Initiative ins Feld geführte Datengrundlage als nicht tragfähig.

Die Veranstaltung ist über diesen Link abrufbar: https://www.youtube.com/watch?v=cwKs_6ZnCy8